Die Netzschkauer Schlossweihnacht zog am Wochenende viele Besucher an. Sie begann mit einer besonderen Nachricht.
Netzschkau. Die Netzschkauer Schlossweihnacht wurde mit einer besonderen Nachricht eröffnet. Hunderte Besucher auf dem Platz und im Schloss wurden Zeuge, als Netzschkaus Bürgermeister Mike Purfürst (Gewerbeverein) von seinem Amtskollegen Thomas Alber (parteilos) aus der Partnerstadt Rosbach vor der Höhe ein besonderes Geschenk erhielt:
"Wir erschließen gerade ein ziemlich großes Wohngebiet und haben beschlossen, dass eine der Straßen Netzschkauer Straße heißen wird", sagte der Gast unter dem Beifall der Anwesenden, zu denen mehr als 30 Besucher aus der Partnerstadt gehörten. In seiner kurzen Rede hatte er den Lapsus des Netzschkauer Bürgermeisters aufgegriffen, der die Rosbacher Blütenkönigin Bianca I. als "unsere Königin" begrüßte. "Ihr habt das Schloss, wir die Königin, mal sehen, was wir daraus machen", sagte der Rosbacher.
Nicht nur für die hessischen Gäste, die am Abend noch zum Partnerschaftstreffen mit Netzschkauern zusammenkamen, war der Weihnachtsmarkt ein Erlebnis. Kunsthandwerker und Händler, die seit mehreren Jahren nach Netzschkau kommen, staunten über die Besucherströme. "Das gab es noch nie. Verglichen mit der Besucherzahl ist der Umsatz jedoch eher niedrig", sagte eine der Kunsthandwerkerinnen, die ihren Stand im Schloss aufgebaut hatte. Der Schlossförderverein hatte in diesem Jahr mit dem Saal einen Raum mehr für den Verkauf und die verschiedensten Kreativangebote zur Verfügung gestellt. Der Platz reichte trotzdem kaum. Ruhepol im Schloss war am Samstag das Trauzimmer, in das Hans-Werner Kroker und Mandy Merkel von der Ev.-Methodistischen Kirche einluden. Anders als in den Vorjahren lauschten den Geschichten diesmal vor allem Erwachsene. "Wir kamen den ganzen Nachmittag nicht heraus. Es war einfach schön", bilanzierte Hans-Werner Kroker.
Weihnachtsmann und Engel hatten am Samstag um 16 Uhr die Weihnachtsmannbude besetzt und hatten von da an bis gegen 19 Uhr keine Pause. Nach ihrer traditionellen Runde von der Bude über den Markt begaben sie sich zum Partnerstadttreffen, wo jeder Gast aus Rosbach gegen einen kleinen Kulturbeitrag ein Geschenk erhielt. Viele Stegreifreime entpuppten sich als Lobgesang auf die Netzschkauer Schlossweihnacht. "Es ist der Wahnsinn, was Ihr hier leistet", stellte Tina Danglidis aus Rosbach am Abend fest. Die Gäste waren erstmals mit einem Stand vertreten, an dem es hessische Apfelwein-Spezialitäten gab. "Es ging am Anfang etwas schleppend, aber dann gut", fand Norbert Schön. Im Vergleich zum gewohnten Glühwein ist der Rosbacher Apfelwein etwas herb und mehr für die nicht ganz so Süßen.